Forschungslabor „DigiWoodLab“ eröffnet

An unserem Standort Massivholz und Holzverbundwerkstoffe in Tulln wurde vor Kurzem eine einzigartige Forschungsinfrastruktur zu digitalen Technologien für die Holzforschung und intelligente Produktion von Biomaterialien und -strukturen eröffnet. Wood K plus baut somit die „digitalen Kompetenzen“ weiter aus und ist DER erste Ansprechpartner für Betriebe zu digitalholzspezifischen Fragestellungen.

 

Digitalisierung – kein Selbstzweck

Digitale Werkzeuge wie künstliche Intelligenz, Computer Vision oder digitale Fertigungstechnologien werden zusehends in der Holzwelt eingesetzt. In zahlreichen Forschungsprojekten der letzten 23 Jahre stand Wood K plus für den bedarfsorientierten Einsatz digitaler Technologien. Denn sämtliche Werkzeuge dienen nicht ihrem Selbstzweck, sondern als Hilfsmittel zur Erarbeitung von Lösungen. Digitalisierung muss also einen Mehrwert bieten.

 

Digitalisierung nur mit „Holz-Know-How“

In spezifischen Branchen entsteht Mehrwert durch Digitalisierung meist nur mittels maßgeschneiderter Lösungen. Es braucht die Kombination aus digitalen Kompetenzen mit holzspezifischem Know-How. Deshalb verkünden wir mit Freude die Eröffnung unseres neuen Forschungslabors zur intelligenten Produktion von Biomaterialien und -strukturen mittels digitalen Technologien. Mit dieser Infrastruktur können wir unsere bereits etablierten Kompetenzen zu Machine Learning, Computer Vision oder KI mit erforderlicher Hardware vervollständigen, diese mit holzspezifischem Fachwissen kombinieren und dadurch diverse Fragestellungen der Holzbranche beantworten.

 

Von A wie AI bis Z wie ZOOM

Im Laufe der letzten Monate wurde die digitale Hardware erweitert, durch drei kollaborative Roboter (Cobot) inkl. diverser Endeffektoren (Greifer, Schleifer, Schrauber, Dosiereinheit, 3D Scanner, Kameras), einer Roboter-Linearachse, einer NIR-Hyperspektralkamera inkl. Laborstation, einem Lasercutter, zwei 3D Scanner, einem Spatial Augmented Reality Assistance System, wearables (Augmented Reality Brille (Virtual Reality Brille, intelligenter Gehörschutz), diverse Kameras (360°, robuste, hochauflösende, …), Luftschallsensoren (robust und optisch), Körperschallsensoren, zwei leistungsstarken Workstations sowie diverser Peripherie wie z.B. Mikrocontroller oder Raspberry Pis.

 

Wir verwenden Softwareprogramme wie Abaqus, MATLAB, Python, R, SQL, Solid Works, Design Experts, Robotersimulation, Unity, Vuforia, Konstruktionsprogramme (z.B. Autodesk), etc.

 

Unsere Fachkompetenzen liegen u.a. in Machine Learning, Deep Learning, Computer Vision, automatisierter Bildanalyse, Mustererkennung, Materialklassifizierung, Signalanalyse (FFT, etc.), Prozessmodellierung (Datenqualitätsanalyse, Datenfusionierung, multivariate statistische Modellierung, Qualitätsvorhersage), statistisch-physikalische Modellierung, Finite Element Modellierung, statistische Versuchsplanung oder Chemometrie.

 

Die detaillierte Auflistung der Infrastruktur ist hier zu finden: https://www.wood-kplus.at/de/forschungsbereiche/massivholz-holz--verbundwerkstoffe/ausstattung-und-methoden

 

Digitale Werkzeuge – wofür?

Unsere „digitalen Kompetenzen“ verwenden wir in verschiedensten Projekten. Beispielsweise um zu klären, inwiefern digitale Werkzeuge die Holzbe- und verarbeitung effizienter gestalten (z.B. Montage, Schleifen, etc.) oder eine rasche Prototypenfertigung ermöglichen (www.dih-innovate.at). Wir entwickeln bzw. integrieren neue Sensoren in Holzbauelemente (https://i3sense.wood-kplus.at/), beforschen die Rückverfolgbarkeit vom Holzprodukt bis zum Wald (https://www.trace-wood.at/), modellieren Herstellprozesse und untersuchen die Nutzung dieser Daten innerhalb der Wertschöpfungskette Holz (https://www.champi40ns.eu/), evaluieren die additive Fertigung von Holzhybrid Bauelementen und simulieren deren Verhalten (https://projekte.ffg.at/projekt/4323189 und https://www.wood-kplus.at/de/unternehmen/comet-zentrum-k1).

 

Zusätzlich zu kooperativen Forschungsprojekten, wird die Infrastruktur in der universitären Lehre, für Schulprojekte und für Öffentlichkeitsarbeit, wie z.B. der „Langen Nacht der Forschung“, genutzt.

 

Ein Großteil der Infrastrukturanschaffung wurde durch eine FTI-Infrastrukturförderung der Gesellschaft für Forschungsförderung NÖ ermöglicht. Die übrigen Anlagen wurden im Zuge diverser FFG geförderter Projekte angeschafft.