Ausschreibung Atmosphärendruckplasmacoatinglaboranlage
Bezeichnung des Auftraggebers:
Kompetenzzentrum Holz GmbH
Leistungsgegenstand:
Herstellung, Lieferung und Montage einer Atmosphärendruckplasmacoatinglaboranlage (Atmospheric pressure plasma system for Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition à AP-PECVD).
Es soll eine Atmosphärendruckplasmacoatinglaboranlage hergestellt, geliefert und montiert werden, die es ermöglicht, unterschiedliche organische Coating-Rezepturen zu erforschen und zu entwickeln, die als Precursor (gasförmig, flüssig) in den Plasmastrom eingeleitet werden können, um funktionelle Schichten (Release Funktion; Adhesion Promoter, Antimikrobiell, etc.) an unterschiedlichsten, holzbasierenden Werkstoffen und Papieroberflächen abzuscheiden. Für Laboranwendungen ist die Beschichtung von Proben mit Abmessungen von 297 x 210 mm ausreichend. Die zu beschichtenden Substrate weisen eine Dicke von 0,1 bis ca. 40 mm auf. Die Laboranlage soll dabei Außenabmessungen von max. Breite x Länge x Höhe: 1 x 2 x 3m aufweisen.
Mit der Plasmacoatinganlage soll eine Abscheidung und eine Plasmapolymerisation von Coatingformulierungen mittels Atmospheric Pressure Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition (AP-PECVD) und Co-Injektion zur gleichzeitigen Zuführung von Matrixmaterial und Additivkomponenten zur Erzielung einer spezifischen Beschichtungszusammensetzung auf insbesondere zellulosebasierten Substraten (Holz, technische Papiere,...) erreicht werden.
Um die vollständige Polymerisation und Applikation der Beschichtung auf dem jeweiligen Substrat zu gewährleisten, sind bei der Atmosphärendruck-Plasma-unterstützten chemischen Gasphasenabscheidung von Monomeren und Füllstoffformulierungen (Atmosphärentechnologie; kein Vakuum!) folgende Schritte erforderlich:
- Aerosol-abhängige Injektion und Co-Injektion
- Injektion, Co-Injektion und Zerstäubung von verschiedenen flüssigen Vorläuferformulierungen
- Aerosolbildung und -transport
- Plasmapolymerisation von Vorläufer-/Beschichtungsformulierungen (synthetisch; biobasiert; wärmeempfindlich) und Abscheidung auf wärme-/Temperatur-empfindlichen Substraten (z. B. Papier, Naturfasern, Holz, Kunststoffe...) und inerten Oberflächen (Glas; Teflon, Kohlenstofffaser...)
- Eine milde Plasmabehandlung bei Umgebungstemperatur ist erforderlich, um die Integrität der Vorläufer (z. B. Biomoleküle) zu erhalten und eine zusätzliche Wärmeeinwirkung auf die Substratoberflächen zu vermeiden (<50°C). Beschichtungsdicken von mindestens 100 bis 200 nm sollten in einem Durchgang erreicht werden. Die aktivierten Moleküle reagieren miteinander und binden durch radikalische Rekombinationsreaktionen auch kovalent an die aktivierte Oberfläche und verändern so dauerhaft die chemische Funktionalität dieser Oberfläche
Nach der Plasmapolymerisation sollten keine zusätzlichen Trocknungsschritte notwendig sein.
Alle derzeit in Österreich geltenden Vorschriften und Richtlinien sind zu beachten: Österreichische Arbeitnehmerschutzverordnung; CE-, TÜV-, ÖVE- und VDE-Vorschriften, etc.
Erfüllungsort: Standort Klagenfurter Straße 87-89, 9300 St Veit an der Glan
Leistungsfrist: 30.09.2022
Anwendbare Vergabebestimmung:
Das Vergabeverfahren wird als EU-weites Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung im Oberschwellenbereich gemäß Bundesvergabegesetz 2018 (in der Folge kurz: "BVergG") durchgeführt. Es handelt sich um einen Liefer- und Dienstleistungsauftrag iSd §§ 6ff BVergG, wobei der Lieferanteil überwiegt.
Für nähere Informationen über die zu vergebende Leistung (Lastenheft) sowie über den weiteren Verfahrensablauf wenden Sie sich bitte an:
Herrn
DI Herfried Lammer
Kompetenzzentrum Holz GmbH
Altenberger Straße 69
4040 Linz, Österreich
c/o W3C
Klagenfurter Straße 87-89
9300 St. Veit an der Glan, Österreich
Tel.: +43 4212 494 8001
Mobil: +43 676 89744516
Fax: +43 4212 494 8099
E-Mail: h.lammer@wood-kplus.at