Pilze weiter auf dem Vormarsch! ThinkWood-Projekt MycoSoft genehmigt!

Die Idee, Pilzmyzel als Bindemittel für lignozellulosische Materialien zu verwenden, ist bei weitem nicht neu. Aktuell gibt es weltweit zahlreiche Ansätze, Forschungsgruppen und Firmen, die sich mit diesem spannenden Forschungsthema auseinandersetzen. Auch Wood K plus hat sich mit dieser Fragestellung im Bereich Massivholz und Holzverbundwerkstoffe seit längerem beschäftigt, hierbei verschiedene Ideen verfolgt und sich mit unterschiedlichen Firmenpartnern dazu ausgetauscht. Im Rahmen der Thinkwood Förderschiene der FFG wurde nun ein weiteres Projekt aus der Pilzserie erfolgreich gestartet:

 

Im Projekt MycoSoft, wird gemeinsam mit mit dem Institut für Experimentalphysik der JKU Linz, den Firmenpartnern Fronius International, Holz-Reisecker und UPM Steyrermühl die nächsten drei Jahre daran geforscht, Nadelholzreststoffe (Softwood) für die Herstellung von pilzgebundenen (Myco) Verpackungs- und Dämmmaterialien nutzbar zu machen. Biogene Reststoffpartikel, die durch Pilzmyzel zu einem festen “Mycomaterial” gebunden werden, haben das Potential als nachhaltige Alternative zu Dämm- und Verpackungsmaterialien auf Basis fossiler Rohstoffe, indem sie in einem bioökonomischen Kreislauf geführt werden können. Wichtig sind dabei eine lokale Herkunft und leichte Verfügbarkeit dieser Reststoffe. Der in Österreich mit am besten verfügbare biogene Reststoff - Sägespäne aus Nadelholz - ist aufgrund der pilzhemmenden natürlichen Inhaltsstoffe bisher noch nicht geeignet, daraus effizient Mycomaterialien herzustellen. Das Forschungsteam um Wood K plus wird sich im Projekt mit Möglichkeiten der Rohstoffvorbehandlung für die Optimierung der Wachstumsprozesse der eingesetzten Pilze beschäftigen, um die effiziente Herstellung von Mycomaterialien auf Basis von Nadelholzspänen zu ermöglichen. Die Eignung der resultierenden Materialien soll in zwei prototypischen Anwendungen einerseits als Verpackungsmaterial, andererseits als Granulat für Einblasdämmstoffe von den Verwertungspartnern verifiziert werden. Die Projektergebnisse sollen die Basis für ein crosssektorales (Bau- und Verpackungsbranche) Nutzungskonzept von pflanzlichen Reststoffen der Sägeindustrie schaffen und die notwendigen Grundlagen und Erkenntnisse für die Entwicklung von nachhaltigen, pilzbasierten Verpackungsmaterialien und Einblasdämmstoffen im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie liefern. Durch das Projekt soll in Österreich ein wichtiger Teilbereich einer zukunftsfähigen Bioökonomie etabliert werden, welche lokale Reststoffe in sinnvollen Kreisläufen führt. Dadurch ergibt sich eine drastische Erhöhung der Wertschöpfung von lignozellulosischem Restmaterial durch eine branchenübergreifende Verwendung als Verpackungs- und Dämmmaterial.