Kick-Off Meeting SSbD4CheM in Brüssel

Am 11.01.2024 startete das EU-Projekt SSbD4CheM – Safe and Sustainable by Design framework for the next generation of Chemicals and Materials (HORIZON-CL4-2023-Resilience-01-21, Grant agreement ID: 101138475, Start date 1st January 2024 End date 31 December 2027) erfolgreich mit einem Kick-Off Meeting in Brüssel. Wood K plus ist in diesem Projekt bereichsübergreifend vertreten und ein bedeutender Partner. 

 

Im Rahmen des Kick-Off Meetings traf sich das internationale Konsortium aus in Summe 19 namhaften Forschungs- und Wirtschaftspartnern erstmalig, um Ziele, Aufgaben und wichtige Aspekte der einzelnen Arbeitspakete (WPs) zu diskutieren. Das Hauptziel des SSbD4CheM besteht darin, die Entwicklung von Produkten und Prozessen zu fördern, die für Mensch und Umwelt sicher und gleichzeitig wirtschaftlich nachhaltig sind. Ziel der Plattform ist es, Sicherheits- und Nachhaltigkeitsaspekte in die Gestaltung und Entwicklung neuer Produkte und Prozesse zu integrieren, anstatt sie erst im Nachhinein zu berücksichtigen. SSbD4CheM ist als Toolbox mit einer Sammlung von Ressourcen und Werkzeugen konzipiert, die die Entwicklung sicherer und nachhaltiger Produkte und Prozesse unterstützen sollen. Die Toolbox umfasst eine Reihe von Tools, Leitfäden, Datenbanken und anderen Ressourcen, die von Interessengruppen in Industrie, Regierung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft genutzt werden können, um Sicherheits- und Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Produkt- und Prozessgestaltung einzubeziehen. Das Projekt beinhaltet auch die Harmonisierung und Validierung von analytischen und toxikologischen Methoden zur Vorlage bei Regulierungs- und Normungsgremien, um zur Entwicklung neuer Normen beizutragen.

 

Im SSbD4CheM Projekt werden insgesamt drei verschiedene Use-Cases abgebildet: Im Use-Case automotive soll die Entwicklung und Gefahrstoffanalyse von neuen Verbundwerkstoffen in der Automobilindustrie in Kooperation mit dem Firmenpartner Stellantis adressiert werden. Die Analyse und Bestimmung der Materialemissionen wird im Wood K plus Team Indoor Quality and Emission Control (Bereich Tulln) sowie weiteren Projektpartnern (Tofwerk AG, Prof. Stephan Wagner, Hochschule Fresenius) kooperativ durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit ergeben sich spannende Möglichkeiten, aktuelle Methoden mit neuen analytischen Techniken zu verbessern.

 

Der Use-Case textiles unter Beteiligung des Wood K plus Teams Coating Processes & Technologies (Bereich St. Veit), beschäftigt sich mit der Plasmafunktionalisierung von Textilien, um antimikrobielle und wasserabweisende Eigenschaften zu erzielen. Das türkische Unternehmen Kortex produziert nachhaltige Textilien aus recyceltem PET und PLA. Zur Beschichtung sollen organische Monomere verwendet werden, die zumindest 50% bio-basiert sind und daher geringere Umweltbelastungen darstellen. Gemeinsam mit CTCR, einem spanischen Forschungsinstitut mit Erfahrung in der Plasmabeschichtung, sollen funktionelle Schichten aufgebracht werden, die deutlich dünner sind und Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und Sicherheit bieten.

 

Im Use-Case cosmetics wird unter der Leitung des NIC (National Institute of Chemistry, LJUBLJANA) in Kooperation mit AHAVA cosmetics daran gearbeitet, Anwendungen für Nanocellulose im kosmetischen Bereich zu finden, mit dem Ziel, Füllstoffe in Kosmetikprodukten zu ersetzen, die Mikroplastik verursachen. Die Gesamtkoordination des Projekts obliegt Milica Velimirovic von VITO (Vlaamse Instelling voor Technologisch Onderzo, BELGIEN). Wood K plus ist in diesem international gut aufgestellten Projekt operativ in sieben von neun Arbeitspaketen vertreten; die Koordination des WP 7, in welchem Themen aus allen drei Use-Cases abgebildet werden, übernimmt das Team Biobasierte Composite, Anwendungen & Prozesse in Linz. Neben produktiven und intensiven Diskussionen zu den Use-Case überspannenden Arbeitspaketen sowie der Planung der nächsten Schritte im Projekt blieb auch Zeit, die Projektteilnehmer*innen bei einem Abendessen etwas näher kennenzulernen und sich mit den unterschiedlichen Projektpartnern aus Forschung und Wirtschaft zu vernetzen.